Storchennachwuchs auf dem RÖHM-Kamin bekommt „Personalausweise“

Bei der Ankunft der „Nestbesucher“ duckten sich die vier Jungstörche auf den Nestboden in eine Schutzhaltung.
In luftiger Höhe wurde neben dem Beringen auch sichergestellt, dass die Tiere in guter Verfassung sind.

Das Storchennest auf dem 20 Meter hohen RÖHM-Kamin in Sontheim wurde diesen Montag mit der Drehleiter besucht. Storchenbeauftragte Ute Reinhart von der Vogelwarte Radolfzell und Friedrich Frankowitsch von der Gemeinde Sontheim stiegen zur Beringung und zum Gesundheits-Check zum Nest. Die Storcheneltern blieben bis kurz zuvor am Nestrand stehen und beobachteten die „Besucher“ in der Kabine des Autokrans.

Als sich beide dem Horst näherten, verließen die Storcheneltern das Nest und ließen es nicht mehr aus den Augen. Weder aus der Luft noch von dem Dach des Nachbargebäudes aus, wo sie die Zeit bis zu der Rückkehr verbrachten.
Die vier Jungstörche stellten sich während der ganzen Zeit tot. Dieser Reflex ist angeboren und schützt vor natürlichen Feinden, die kein Interesse an „lebloser“ Beute haben.

Ute Reinhart, die bereits im vergangenen Jahr die RÖHM-Jungstörche beringt hatte, ging behutsam und ruhig vor. Sie bedeckte die Jungtiere mit einem Tuch, um sie zu beruhigen. Dann befreite sie die Schnäbel von Essensresten und setzte die Jungstörche in ein Wiegetuch, um das Gewicht festzustellen. Zwei Tiere wiegen je 3,2 Kilogramm, ein weiteres 3,1 und das Vierte 2,75 Kilogramm. Ute Reinhart bescheinigte abschließend allen Tieren beste Gesundheit und merkte an, dass die Störche in der Region wohl eine Vorliebe für Kamine haben, denn nahezu alle Nester befinden sich verteilt auf die unterschiedlichsten Kaminbauten.

Durch einen schwarzen Plastikring am Bein sind Alter und Herkunft der Tiere ihr Leben lang eindeutig zu identifizieren. Dabei kann regelmäßig ein großer Bewegungsradius festgestellt werden, der sich gut und gerne auf viele tausend Kilometer und mehrere Kontinente erstreckt.